Wir schreiben das Jahr 2020 – die ganze Welt befindet sich in Isolierung, steckt in der Corona Krise und erstarrt zu einer Salzsäule.
Natürlich will jeder seinen Beitrag leisten, lässt die Arbeit liegen und sperrt sich daheim ein. Langsam finden wir einen Weg zurück in die Normalität. Baumärkte haben wieder offen, man kann wieder Autos und Motorräder anmelden. Ja auch ich, dachte mir in den ersten Wochen, ich verzichte zum Wohle der Allgemeinheit aufs Biken. Aber ehrlich gesagt: Bei mir ist es gefährlicher, ich beginne daheim zu werken, als dass ich eine Bike Runde drehe – Ja, ich habe bei gewissen Dingen zwei Linke 😉… Viele denken sich auch, aber wenn was passiert, was ist dann? Mal Hand aufs Herz: Denken wir uns das jedes Mal, wenn wir uns aufs Bike setzen? Nein, denn dann wäre es Zeit das geliebte Zweirad zu verkaufen und sich ein anderes Hobby zu suchen, wie zum Beispiel Briefmarken sammeln ….
Dank einer Freundin, war ein Quartier schnell gefunden, und wir hatten ein Ziel für den ersten Tag gefunden – das schöne St. Veit an der Glan in Kärnten – perfekt für die erste Tour des Jahres.
Hier die Routen, die wir gewählt haben. Wien-Kärnten ist ja quasi Standard Programm im Repertoire des Bikers. Immer wieder gerne fahre ich über das Preiner Gscheit – einfach, klein, ein schöner Pass zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Zu Wildalpen, Gesäuse und der Verbindung übers Niederalpl gibt es nicht viel zu sagen, traumhaft wie immer ….
Apropos WIldalpen: Hier machte ich immer Halt bei einem Gasthaus, welches es in dieser alten Form nicht mehr gibt. Alles Neu und ausgebaut, bietet das Platzerl jetzt viel, viel mehr. Ich freue mich schon auf den Besuch, sobald alle Gastronomie und Pension/Hotelbetriebe wieder geöffnet sind: Burnout WILDALPS
Aber: Bei mir fast in Vergessenheit geraten: Der Zammelsberg und der Goggau See. Kurz nach Gurk geht es in Weitensfeld links hinauf auf den Zammelsberg – eine Bergstraße, wie sie mir gefällt und das dunkle Gold, der Asphalt 1a. Hinunter Richtung Feldkirchen kommt man am feinen Goggau See vorbei, leider dort noch nie in der Sonne gelegen und ob die Schnitzel so perfekt sind wie vor 10 Jahren, werde ich ein anderes Mal herausfinden ….
Velden am Wörthersee: Klar erster Stopp beim Schinakl, dank der Tankstellen mit Selbstversorger Corona, aber das gehört halt einfach dazu …. #mycoronamoment
Ich kann mich an kein Wochenende oder Motorrad Ausflug erinnern, während dem ich mehr Euros für die Verpflegung meines Mopeds als für meine Getränke ausgegeben habe 😉
Für den Weg retour mussten wir uns ein wenig nach dem Wetter richten – so südlich und östlich wie nur möglich – Klar die 69er „Die Soboth“ gleich in der Früh bei besten Bedingungen und auch dort sind uns keine 2 Bikes entgegen gekommen – das hat man noch nie erlebt. Fast trocken sind wir dann bei Freunden in Ebreichsdorf – natürlich immer mit dem Abstand der Größe eines Babyelefanten angekommen und konnten uns „stärken“ 😉
Alles ins allem eine Traum Route. Die richtige Bezeichnung des Trips: apokalyptisch. Zwar nahm die Dichte des Verkehrs, je südlicher wir kamen, zu, aber streckenweise ist uns niemand entgegen gekommen – apokalyptisch … eigenartige und hoffentlich auch einzigartige Stimmung und Momente ….
Mögen wir alle gut durch diese Zeiten kommen!