Saisonstart 2020 – kleine apokalyptische Bikerunde

Wir schreiben das Jahr 2020 – die ganze Welt befindet sich in Isolierung, steckt in der Corona Krise und erstarrt zu einer Salzsäule.

Motorrad Saisonstart 2020 Wien Kärnten Konrad Kolbe

Natürlich will jeder seinen Beitrag leisten, lässt die Arbeit liegen und sperrt sich daheim ein. Langsam finden wir einen Weg zurück in die Normalität. Baumärkte haben wieder offen, man kann wieder Autos und Motorräder anmelden. Ja auch ich, dachte mir in den ersten Wochen, ich verzichte zum Wohle der Allgemeinheit aufs Biken. Aber ehrlich gesagt: Bei mir ist es gefährlicher, ich beginne daheim zu werken, als dass ich eine Bike Runde drehe – Ja, ich habe bei gewissen Dingen zwei Linke 😉… Viele denken sich auch, aber wenn was passiert, was ist dann? Mal Hand aufs Herz: Denken wir uns das jedes Mal, wenn wir uns aufs Bike setzen? Nein, denn dann wäre es Zeit das geliebte Zweirad zu verkaufen und sich ein anderes Hobby zu suchen, wie zum Beispiel Briefmarken sammeln ….

Dank einer Freundin, war ein Quartier schnell gefunden, und wir hatten ein Ziel für den ersten Tag gefunden – das schöne St. Veit an der Glan in Kärnten – perfekt für die erste Tour des Jahres.

Hier die Routen, die wir gewählt haben. Wien-Kärnten ist ja quasi Standard Programm im Repertoire des Bikers. Immer wieder gerne fahre ich über das Preiner Gscheit – einfach, klein, ein schöner Pass zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Zu Wildalpen, Gesäuse und der Verbindung übers Niederalpl gibt es nicht viel zu sagen, traumhaft wie immer ….

Apropos WIldalpen: Hier machte ich immer Halt bei einem Gasthaus, welches es in dieser alten Form nicht mehr gibt. Alles Neu und ausgebaut, bietet das Platzerl jetzt viel, viel mehr. Ich freue mich schon auf den Besuch, sobald alle Gastronomie und Pension/Hotelbetriebe wieder geöffnet sind: Burnout WILDALPS

Aber: Bei mir fast in Vergessenheit geraten: Der Zammelsberg und der Goggau See. Kurz nach Gurk geht es in Weitensfeld links hinauf auf den Zammelsberg – eine Bergstraße, wie sie mir gefällt und das dunkle Gold, der Asphalt 1a. Hinunter Richtung Feldkirchen kommt man am feinen Goggau See vorbei, leider dort noch nie in der Sonne gelegen und ob die Schnitzel so perfekt sind wie vor 10 Jahren, werde ich ein anderes Mal herausfinden ….

Velden am Wörthersee: Klar erster Stopp beim Schinakl, dank der Tankstellen mit Selbstversorger Corona, aber das gehört halt einfach dazu …. #mycoronamoment

Ich kann mich an kein Wochenende oder Motorrad Ausflug erinnern, während dem ich mehr Euros für die Verpflegung meines Mopeds als für meine Getränke ausgegeben habe 😉

Für den Weg retour mussten wir uns ein wenig nach dem Wetter richten – so südlich und östlich wie nur möglich – Klar die 69er „Die Soboth“ gleich in der Früh bei besten Bedingungen und auch dort sind uns keine 2 Bikes entgegen gekommen – das hat man noch nie erlebt. Fast trocken sind wir dann bei Freunden in Ebreichsdorf – natürlich immer mit dem Abstand der Größe eines Babyelefanten angekommen und konnten uns „stärken“ 😉

Alles ins allem eine Traum Route. Die richtige Bezeichnung des Trips: apokalyptisch. Zwar nahm die Dichte des Verkehrs, je südlicher wir kamen, zu, aber streckenweise ist uns niemand entgegen gekommen – apokalyptisch … eigenartige und hoffentlich auch einzigartige Stimmung und Momente ….

Mögen wir alle gut durch diese Zeiten kommen!

Link zur Google Maps Karte

 

Zweierbeziehung – HD FLHTP meine Police

„I kann ma’s wanen net verbeißen
Wos warst du für a haßes Eisen
Und überblieb’n is nur a Havarie“…
„Aber dass i di jetzt um an Kilopreis hergeb’n muass
Das reißt ma’s Herz ausse“ – Reinhard Fendrich „Zweierbeziehung“

Und leider ja: am 5. April 2017 kurz nach 15 Uhr ist es passiert. Und wen es interessiert der Kilopreis, wie es Reinhard Fendrich mit seinem Klassiker Zweierbeziehung meinte – meiner Police lag mit diesem Ereignis bei knapp € 16.-. Aber ein bissi langsamer, quasi damit ich es auch nicht vergesse:

HD Police erstes Mal Road Captain Charity Tour

Es war vor vielen Jahren im September in Faak als wir uns zum ersten Mal begegneten. Ich war zu zweit unterwegs, das Wetter nicht so toll vorhergesagt und wir besuchten die European Bike Week. Ein guter Freund von mir, Roland Bürger, betreute den Stand von Fischers-Harley-Davidson und meinte, ob ich nicht eine Runde mit seinem Bike drehen möchte, ja das war meine zukünftige ..

Zum ersten Mal auf einem Tourer, eine Glide, was soll ich Euch sagen, nach den ersten Kilometern nach Velden, war mir schon klar, yes, dieses Bike will ich unbedingt haben – das war am 10. September 2011 ..

Was darauf folgte, waren die schönsten Erlebnisse, die ich erfahren durfte. Neben 5 Jahre Harley-Davidson Charity Tour begleitete sich auf vielen Reisen, Kurztrips aber auch zu Terminen, auch in meinem Arbeitsalltag war sie mehr als integriert. Unzählige Male in Kärnten, Tirol, der Schweiz aber welche Erlebnisse sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Danke Herbert K. – Mr. Riding Harley in Austria – hab ich wohl ein paar der schönsten Ecken im Salzkammergut gesehen – Danke hierfür, diese Eindrücke und Ziele werden mich alle wiedersehen. Natürlich auch Danke an Mr. Harley-Island – Martin Reinelt. Auf seine Fersen habe ich mich erst Sommer 2016 geheftet und hab meine Lieblingsbaleareninsel mit meiner Harley besucht – Hier findet Ihr den ersten Teil meiner Reise; Rest folgt. Aber natürlich auch der Sommer zuvor: Gemeinsam mit Breitling und Fischer´s Harley-Davidson durch die Schweiz und dann bis kurz vor Rom.

Dann leider der 5. April 2017: Der Wagen vor mir wollte unerlaubt wenden und hat mich leider übersehen. Meine Police ein Totalschaden; und irgendein Schutzengel hat auf mich aufgepasst – die kleinen Verletzungen, Stauchungen und Prellungen waren nicht so schlimm wie der seelische Schmerz und Schaden. Was dann folgte waren über 6 Wochen Streitereien mit der Versicherung. Danke an Stephan Schriefl, der mich in dieser „Causa“ vertreten hat. Ja, ihr wisst oder könnt Euch vorstellen, da ist mir mit einem Zack ein Teil von mir selbst genommen worden und ich hab mich extrem hilflos gefühlt und ja, auch geweint. natürlich auch großen Dank an das gesamte Fischer´s Harley-Davidson Team, die mich verständnisvoll beraten haben und mir, obwohl ich drei Tage sogar der Schuldige des Unfalls war, nicht im Regen stehen haben lassen …

Alle Bilder erspar ich Euch, aber die paar müssen einfach sein und sprechen für sich, lassen so manchen Moment wieder auf meinem Bildschirm wieder auftauchen und bleiben einfach unvergesslich. Ein Highlight war auf jeden Fall die Fahrt im Bikini 😉

See you soon on the road again
Euer Konrad

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Harley-Davidson Charity Tour

HDCT 2022:

Die erste Tour nach „Corona“ – die 25te mit einem Jahr Verspätung, aber umso mehr: #lautfürdieleisenstarkfürdieschwachen …

Ferdinand O. Fischer hat sich mit Christian Guttmann zusammen getan und Material für einen Film über uns gemacht. Ausschnitte findst Du auf dem HDCT YouTube Kanal. Auch mich hat er in Lienz vors Mikro gebeten …


Die HDCT 2019:

Die Route als .pdf
GPX File

Als Mitglied und Officer des Wien-Chapters der HOG (Harley Owners Group) habe ich mich dazu verpflichtet, mich ein paar Tage im Jahr dem guten Zweck zu widmen. Und was gibt es Schöneres als diese Tage mit vielen lieben Freunden auf dem Motorrad zu verbringen? Nichts, außer die Harley-Davidson Charity Tour!

Seit 1996 fahren hunderte von Harley Fahrern quer durch Österreich und besuchen Firmen, Gemeinden, Städte und sammeln Geld, welches muskelkranken Kindern zu Gute kommt. Jeder dieser Fahrer und Teilnehmer finanziert sich seinen Urlaub selbst, nimmt Aufgaben in dem Tros war und das Wichtigste, wir ziehen getreu dem Motto „Laut sein für die Leisen, Stark sein für die Schwachen“ an einem Strang. Die Krankheit heißt Muskeldystrophie. Sie kann in der frühen Kindheit erstmals auftreten und führt zu einer ständigen Schwächung der Skelettmuskulatur. Oft sind betroffene Kinder schon als 7- bis 12-jährige auf den Rollstuhl angewiesen. Das gespendete Dient dient dazu, Haushalte umzubauen, Therapien zu finanzieren oder den Familien sonstige Unterstützung zukommen zu lassen, die es ermöglichen, den Alltag besser, menschenwürdiger zu meistern.

Harley-Davidson Charity Tour Roadcaptain Konrad KolbeBesonders freut mich, dass ich in meiner Tätigkeit als Safety, 2nd Safety Officer und auch Road Captain die gute Sache unterstützen darf. Als Safety bin ich mit meinen Freunden für die Sicherheit der Teilnehmer mitverantwortlich, sperre Kreuzungen ab und bitte höflich andere Verkehrsteilnehmer uns passieren zu lassen, helfe bei Tankstopps mit die Meute rasch zu betanken und vieles mehr. Als Road Captain darf ich das gesamte Feld anführen, bin quasi der erste, der auftaucht. Ich kann mich noch gut an mein „erstes Mal“ erinnern. Chief Road Captain Helmut Zirbs meinte in Lienz zu mir: „So bring uns jetzt nach Matrei.“ ich war erst auf den kommenden Tag vorbereitet und hatte keine Ahnung wohin genau, aber mit seiner Unterstützung, sind wir dort angekommen, wo wir auch hin sollten. Und eines sag ich Euch, da vorne ist es verdammt ruhig, still und manchmal sogar unheimlich ;-), aber geil … hehe

Neben zahlreichen über das Jahr verteilte, kleinen Events zählen die Kick Off Veranstaltung (Juni) und die Tour (August) zu dem großen Fixpunkten. Anfang und Ziel ist immer Wien und wir fahren 4 bis 5 Tage quer durch Österreich. Manche Stationen sind jedes Jahr Fixpunkte, wie zum Beispiel Ried im Innkreis oder Schladming, manchmal gibt es neue Orte oder Städte, mich freuts natürlich immer am meisten wenns weiter Richtung Westen geht. Das OK Team verbringt immer kleine Wunder, wenn es darum geht, wo, wie gefahren wird, wo wir alle nächtigen und ja, auch das eigene Equipment bis hin zur eigenen Band – Lee´s Revenge – gilt es vieles zu organisieren, was man ja auch nicht sehen soll, aber trotzdem die Heinzelmännchen immer auf Neue zu Stande bringen – ein Wahnsinn .

Neugierig auf mehr? Besuche doch die Website der Harley-Davidson Charity Tour, folge uns auf Facebook und/oder Instagram. Okay, Du willst noch mehr? Dann schwing Dich auf Dein Bike (Es sind alle Marken herzlich willkommen!) und besuche uns bei einen unserer Veranstaltungen oder Stopps.

Hier findet Ihr ein umgekehrter Chronolgie ein paar weitere Eindrücke: …

Harley-Davidson Charity Tour 2017

Ein wohl ganz besonderes Highlight der letzten Jahre der Harley-Davidson Charity Tour war die mediale Begleitung der „Nowacks“. Gib Dein beiden, Felix und Philipp, ein Aufnahmegerät und es wird was draus … 2017 haben sie mich daheim erwischt und ja, auch diesen Beitrag möchte und will ich Euch nicht vorenthalten:

Und natürlich gibt es auch eine Zusammenfassung der Tour 2017 – das Best of:

Harley-Davidson Charity Tour 2016

2016 haben unsere Nowak Brüder einen Saftey Video Blog gedreht, einfach so neben bei haben Sie ein Meisterwerk der Unterhaltung aus dem Ärmel geschüttert, der Euch zeigt, daß neben all der Ernsthaftigkeit, die bei der Charity Tour im Vordergrund steht, auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Hier das Best of und ein paar „Outtakes“:

 

Harley Trip Wien-Mallorca Teil 1

https://konradkolbe.com/wp-content/uploads/2017/04/Harley_Trip_Wien_Mallorca_2016.pdfEndlich ist er in Sichtweite: der Sommerurlaub des Jahres 2016! Alles geplant und organisiert und trotzdem sollte es anders kommen als erwartet: Ab nach Kärnten, der Start der Suche nach meiner Harley-Island. Da waren nun 14 Tage Urlaub vor mir, überall feinstes Wetter, Geldbörsel gut gefühlt und meine Harley. Ab gings nach Velden zur Fete Blanche ins Seehotel Hubertushof, die Festplatte löschen. Gesagt, getan mit lieben Kärntner Freunden.

Am nächsten Tag versuchte ich mich in der Routenplanung. Das Ziel Purobeach auf Mallorca war klar, also ab auf die Fähre in Barcelona. Meine Harley ist in einem besseren zustand als ich ;-): Zwei, drei Reparatur Coronas später: „Ach, egal, ich fahr am nächsten Morgen einfach mal los. Prost!“

Und was war das für ein Start. In Lienz noch einmal einen Bankomaten überfallen und ab gings in die Dolomiten. Kurven und Pässe – ich war in meinem Element, mit dem Wissen, in ein paar Tagen das Meer zu sehen. Aber bevor ich in meiner Nase und auf meiner Haut das Salzwasser spüre und schmecke, Pflichtbesuch in Sirmione am Gardasee. Besonders im reisestarken Juli ist man trotz einer Affenhitze froh auf einem Zweirad zu sitzen. Nach einen Espresso und meinen Pflichtcorona war ich am Weg weiter, während die anderen Autos erst zugefahren sind. Harley Trip Wien-Mallorca by KonradKolbe.comZiel des ersten Tages war die Gegend von Mailand, aber als es in Sichtweite war, wollte ich mehr und fuhr einfach weiter. Bei Pavia war dann aber Schluss und Dank meines Smartphones war ein Quartier schnell gefunden – das Hotel Moderno. Schöne im Zentrum gelegen ging es noch durch die Stadt in einen Club. Italiener, die englisch sprechen gibt es ziemlich wenige, jedoch mit Armen und Füßen hatte ich einen unterhaltsamen Abend und genoss das Dolce far niente.

Von mutierten Gelsen zerstochen gings in der Früh gleich weiter Richtung Grenzgebiet Frankreich. Die Hitze war schon am Vormittag zu spüren und nach ein wenig Gladiator Feeling übers Hügelland, vorbei an Kornfeldern ging es durch Alleen Richtung Westen, die Berge wieder vor Augen. Italienische Städte, Dörfer haben schon ein ganz eigenes Flair egal wo und auf welcher Höhe der „Schicki Micki Skala“. Aber die Schönheiten der Toskana waren ja schon ein Jahr zuvor auf meinem Speiseplan – ab nach Frankreich … Ziel Cannes ..

Für eine Strecke von 170km fast 4 Stunden zu brauchen kann vieles bedeuten: Stau, nicht geübt am Motorrad oder Pannen oder und oh ja, genau das war der Grund: Bergauf, bergab, enge Kurven. Kaum in Frankreich angekommen erwarteten mich die schönsten Kurven und dank der Wahnsinnstemperateuren jenseits der 30 Grad waren die Straßen menschenleer und selbst mir sind meine Wasservorräte ausgegangen. Richtung Meer ging es dann durch ein einfach nur atemberaubendes Tal und durch die „Kühle“ des Flusses waren auch meine Zigarettenpausen erträglich. Je näher es Richtung Meer ging, nahm auch der Verkehr zu. Plan war es, Nizza entlang der Küstenpromenade links liegen zu lassen und gleich weiter nach Cannes zu fahren. Und dann endlich ein Blick durch Nizzas Hochhäuser und da war es: das Meer. Immer geradeaus bis man anstößt und gleich weiter. Herrlich endlich am Meer. Harley Trip Wien-Mallorca by KonradKolbe.comJedes Mal für mich ein unbeschreibliches Gefühl, als würden meine Wassermoleküle im Körper magisch vom Salzwasser angezogen werden. Yes, erstes großes Ziel der Reise erreicht. Eine sehr gute Freundin von mir, in Kärnten getroffen, hat mir den Baoli Beach Club empfohlen, und Nagel auf dem Kopf, da bin ich richtig. Verschwitzt, dreckig und etwas wild aussehend ging ich durch den Eingang und alle Vorurteile, die man Franzosen so nachsagt, waren mit den ersten freundlichen und interessierten Worten verflogen. Corona in der Hand, am Steg sitzend feierte ich innerlich meine Eindrücke der letzten grenzgenialen Kilometer. Sommer, Sonne, Côte d’Azur logischer nächster Stopp: Saint Tropez …

https://konradkolbe.com/wp-content/uploads/2017/04/Harley_Trip_Wien_Mallorca_2016.pdfImmer versuchend direkt am Meer zu fahren ging es Richtung Westen. An zahlreichen Bars, Beachclubs und Stränden vorbei wird einem schnell klar, woher die Côte d’Azur ihren Namen hat. Fast schon zu kitschig, dann die Fahrt auf die Halbinsel auf welches Saint Tropez liegt. Klar herrscht viel Verkehr, aber mit dem Motorrad kein Problem und streckenweise hab ich mehr Kilometer auf der Gegenfahrbahn abgespult als auf der eigenen. Der Flair dieser Gegend hat eine eigene Romantik und schmunzelnd wartet man darauf, dass Louis de Funès auf die Straße springt und mich aufhält. Ab geht’s in den alten Hafen, Motorrad vor eine schöne Yacht geparkt, ab in die nächste Bar – das Le Quai, Außenbereich durch kühlenden Wassernebel gekühlt, Corona bestellt, lasse ich mich nieder und plaudere mit ein paar Schweizern am Nachbartisch. Hier bleibe ich und suche mir nahe des Nikki Beach Clubs eine Bleibe. Nicht nur in der Nähe, gleich daneben habe ich noch ein Zimmer im Epi Plage bekommen, ein Wunder, ein Glück und oh ja, dieser Ort entstand aus meinen Gedanken und Wünschen. Nach einer kurzen und lustigen Nacht hieß es früh aufstehen, die kühlen Temperaturen nutzen und noch einmal die Magie dieses tief wirken lassen. Wir sehen uns wieder!

Und wieder servierte mir Frankreich die schönsten Straßen ins Hinterland. Durch die schönsten Dörfer, Wälder vorbei an hohen Sicherheitszäunen und an faul auf der Straßen liegenden Hunden. Einfach ein Traum. Fast war ich in Versuchung mein Ziel dieses Abschnittes – den Hafen von Barcelona – zu vergessen, also müssen endlich einmal km gemacht werden. Bis Narbonne ging es auf der Autobahn schnell weiter, die drohenden Gewitterwolken blieben im Norden und schicken mir nur kräftige Böen, die mich ermahnten: He, runter von der Autobahn und ab ans Meer. Surfer und Kiter tummelten sich im Wind zwischen den Landzungen am Meer und ich gönnte mir eine kurze Rast. Die Lieblichkeit, das Nette, Freundliche, einfach Bequeme der Côte d’Azur wurde zusehends und merklich weniger, jedoch war die Gegend nicht minder imposant. Brücken verbinden die einzelnen Landelemente, langsam geht es wieder ein wenig mehr bergauf und die Klippen werden mächtiger und mächtiger – das Grenzgebiet Frankreich/Spanien baut sich vor mir auf.

Harley Trip Wien-Mallorca by KonradKolbe.comMartin Reinelt war genau auf dieser Küstenstraße vor ein paar Jahren unterwegs und ich kann nur erahnen, wie er sich damals gefühlt hat. Die Tageszeit spielte mir in die Hände, kein Verkehr und auch der Asphalt war neu Motorradherz, was willst Du mehr – Aussicht phantastisch in jeder Kurve ein Weinstandl, die zum Verkosten einladen, nur nicht zu viel, denn ich muss noch weiter. Die alte Grenzstation hat lange ausgedient und die Wände sind nun mit den unterschiedlichsten Graffitis verziert. Spanien ich komme – Fixstopp, egal wieviel Verkehr: ein Foto, welches Martin an derselben Stelle aufgenommen hat – eine kleine Hommage an die Suchenden nach Ihrer Harley-Island und ja, wenn Ihr am Bike sitzt, es lebt, habt Ihr sie schon gefunden 😉

https://konradkolbe.com/wp-content/uploads/2017/04/Harley_Trip_Wien_Mallorca_2016.pdfDie Eindrücke der letzten Tage waren ein Wahnsinn, was ich alles erleben durfte, wen ich aller kennenlernen durfte: Ich freute mich richtig auf meinen Ruhetag in Barcelona. Spät am Abend kam ich bei der Columbus Statue an und buchte ein Zimmer im Hotel Grand Marina im World Trade Center, welches ich schon kannte. Sachen ins Zimmer und gleich mal einen Abstecher auf die Rambla – klar Coronastopp 😉

Im nächsten „Kapitel“ teile ich mit Euch meine Mallorca Tage auf meiner Harley. Mallorca ist seit zig Jahren ein Fixpunkt in meinem Reisekalender und den Wunsch, die Insel mit meinem eigenen Bike zu besuchen, ist erfüllt 😉 ….

die ganze Route – Wegpunkte

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Wir wissen, es kann immer etwas passieren. Denken wir daran? Nein!

Denn lassen wir uns von den Ängsten oder Befürchtungen, das Schöne am Biken nehmen – sicher nicht, da kann man sein Motorrad gleich in der Garage stehenlassen ….

Bei mir wars auch schon länger her, über 12 Jahre und da bin im Gelände gestürzt, gehört also quasi dazu. Seit damals bin ich viel gefahren, mit unterschiedlichen Motorrädern, bis ich meine Heimat auf meiner ‚HD Sporster 48‘ und meiner Harley-Davidson Police gefunden habe. In den letzen Jahren bin ich als Safety der Harley-Davidson Charity Tour oft wild und riskant unterwegs gewesen, aber auch beim normalen fahren, hab ichs gern ein bissi flotter 😉

Dienstag 7. Juli 2015 8:05, Nigges am Weg hinauf zum „Großen St. Bernhard“:

Ich habe mich in der Früh aus Gstaad von der ‚Breitling HD Gruppe‘ verabschiedet und wollte Richtung Süden, um das von mir geliebte Meer zu sehen, außerdem habe ich ja noch ein paar Tage Urlaub, den ich leider alleine verbringen muss, aber das ist eine andere Geschichte …

Ich war gut drauf, meine Gedanken an alles andere sind am Bike wie nicht vorhanden, eine Kurve folgt auf die nächste … kein Verkehr, die Straßen vom Tau etwas feucht. Hinauf geht’s: endlich!

Ein LKW ist geschwind überholt und das Bike im Rückspiegel lasse ich auch immer kleiner werden. Da kommt die Linkskurve, nicht zu schnell, Blick in den Ausgang gerichtet und schön angesetzt. In Sekunden Bruchteile, ich kann mich nicht mehr erinnern wie oder was liege ich da, drehe mich, falle auf den Boden und knall mit meinem Helm am die Leitschienen. Bei längeren Touren trage ich, Gott sei Dank, schon einen etwas „größeren“ Helm aus unbekannter Produktion. Auch hier hatte ich Glück, da es mit der rechten Seite passierte und nicht frontal.

Ein deutscher Urlauber stand auf dem Parkplatz der Gegenfahrbahn und beobachtete alles. Mein Glück: Ich bat ihm etwas hinunter zu laufen und den LKW zu warnen, der ja hinter mir war und meine Harley voll erwischt hätte. Langsam stand ich auf und tastet mich ab .. kein Blut und keine Schmerzen .. Den Helm behielt ich auf, doch aus Angst ..

Der deutsche Urlauber half mir das Motorrad auf die Beine zu stellen und an den Rand zu schieben. Ich war doch etwas benommen, bedanke mich für die Hilfe und rauchte mir mal eine an.

Ein Schweizer Straßenmeister hörte via Funk davon und war sofort da und fragte, wie es mir geht. Ich wusste es nicht. Was war geschehen, hat mich mein Bike abgeworfen, war ich nicht gut zu ihm. Die Kurve, nichts besonderes ..

Der Kupplungshebel, Spiegel, Trittbrett und Seitenständer waren etwas ramponiert, auch die Verkleidung hatte einige Kratzer – egal, jetzt gibt’s nur eins: Geschwind weiter fahren! Maschine sprang an und ich nahm nicht den Tunnel, sondern die Passstraße. Irgendwie fühlte Sie sich an wie immer, aber ich war ein anderer. Auf der Passhöhe angekommen, zwickte ich den Kabelbinder des Seitenständers auf und bestellte mir einen Doppio …

Langsam merkte ich wie mir die Rippen auf der rechten Seite schmerzten, mein linkes Knie, meine rechte Schulter und auch die Beule auf der rechten Seite weh tan. Ich machte ein paar Fotos und schickte Sie an meinen Lebensmenschen mit den Worten: „Endlich Italien, alles in Ordnung!“ Niemand soll sich wegen mir sorgen …

Was nun? Keine Frage: Kabelbinder her, alles fixieren und rauf aufs Bike … und los geht’s …

Bei Pausen und Tankstopps schauten alle ein wenig verdutzt, weil ich mein Bike an der rechten Seite an Wänden oder sonstigen anlehnte 😉 … Red Bull Stop in Pisa, ein Foto vom schiefen Turm, aber ich wollte noch weiter …

Ein paar Kilometer nach Livorno in Scarlino fand ich mein Endziel für den Tag und sprang sofort in den Pool. Mein Körper schmerzt, jedoch schmeckt das Bierchen schon. Müde fiel ich in Bett und stellte mir den Wecker auf 7:30. Und ich wusste, die Schmerzen sind am nächsten Tag immer viel schlimmer …

Der Seitenständer mit einem Gepäckfixiergurt montiert ging es die Weinstraße der Toskana weiter. Die Schmerzen waren da, selbst der Helm am Kopf drückte und schmerzte. Die ersten Autos überholt, wie immer und auch die Kurven, ja sie machten Spaß. Die Gegend ein Traum und ich fühlte mich wieder wie der alte! Fast, aber ich konnte mich an allem wieder erfreuen und konnte die Eindrücke wieder wie früher aufsaugen. Die Landschaft, die Leute, die einem zuwinken, die Kurven, die Sonne … alles war wieder da!!

Etwas traurig, die Schönheit der Toskana, Siena, Florenz usw. alleine zu erleben. Ungefähr so wie der Baum, der umfällt: Macht es ein Geräusch, wenn es niemand hört?

Nach rund 1500 km bin ich auf der anderen Seite Italiens am Meer angekommen. Rudi von Fischers Harley-Davidson in Wien war schnell kontaktiert und sie freuten sich alle, dass es mir gut geht. Ich solle vorbeikommen, alle notwendigen Teile sind da …

Eine Schweizer Nummer versuchte mich zu erreichen, ich rufte zurück: Der Straßenmeister, dem ich meine Daten gab, erkundigte sich nach meinen Befinden und teilte mir mit, dass am Anfang der Kurve ein Ölfleck war, dieser wieder entfernt wurde, und sie sich alle auf meinen nächsten Besuch in der Schweiz freuen würden. Tja, so schnell kann’s gehen, erleichtert, dass es nicht an mir lag, sondern halt eben passiert ist, nahm ich einen Schluck von meinen Aperol … und, die Schweizer Pässe sehen mich wieder 😉 …

Am Abend lernte ich Ingrid und Rudi Hörl aus Oberösterreich kennen und da merkte ich, daß ich das Funkeln vom Biken, von Harleyfahren noch immer in den Augen habe und Personen noch immer infizieren kann. Er wird sich beim Dealer in Linz bald eine Harley ausborgen und sich nach 18 Jahren wieder auf ein 2rad setzen …

Die leichten Schrammen an Sturzbügel und Verkleidung werden nicht ausgebessert, den sie gehören zu mir. Werde ich in Zukunft anders fahren, eine Jacke tragen, einen sicheren Helm: Nein, den ich lasse mir mein Biken von nichts und niemanden nehmen! Nicht von der Bank, nicht von einem Menschen, nicht von Ängsten …

„See you on the road!“

die Green Iron

Den Namen „Green Iron“, meiner HD Sportster 48, verdanke ich Pablo Spitzer. Aber nicht zu schnell.

HD Sportster 48 Green Iron Konrad KolbeEigentlich wollte ich mir „nur“ einen Helm kaufen und betrat Fischers Harley-Davidson auf der Triester Straße, und daß berauscht aus einem Cocktail aus Wick Medi Night, Aspirin und anderen Hausmittelchen. Kaum sprach ich die Worte „Eine HD Sportster 48 ist auch nackt ganz schön.“, lag der zu unterzeichnete Kaufvertrag schon vor mir. Und ja, ich fühlte mich schon in dem Moment frei, wohl, einfach unbeschreiblich. Mit dem nackt war es dann doch nicht so und so wurden ein größerer Tank, ein Ape-Hanger, neuer Sattel, eine Müller Bremsanalge, ein Screaming Eagle Tuning Kit, die kleinsten „Kellermänner“ und vieles mehr bestellt.

Ich habe Pablo gefunden, als ich einen Airbrusher für den Tank der HD Sportster 48 gesucht habe. Nachdem er sich meine Ideen bzw. meine Lebensgeschichte angehört hat, meinte er „Green Iron“ wäre der passende Name für das Bike! Zu der Zeit war ich als Golfanlagenmanager tätig, grün schon immer meine Lieblingsfarbe, Green ein Begriff, den fast ein jeder mit dem Golfsport verbindet und Iron, das Wort für die „Eisenschläger“ im Golfbag.

Weiters bedanken möchte ich mich beim „Sechzehner“, welcher die jetzige Version der Green-Iron gebaut hat, und bei Slavi, der für den richtigen Sitz gesorgt hat. Aus der „HD Sportster 48 von der Stange“ ist ein wahrer Traum auf zwei Rädern geworden. Klar hat mich das Bike ,ja man darf das sagen, einen Haufen gekostet, viel mehr das Gefühl sie zu fahren, denn die HD Sportster 48 Green Iron gab ja gratis zu diesem Gefühl 😉

Die Liebe zu einer der kleinsten Harley hat mich auch dazubewogen, eine eigene Facebook Seite HarleyDavidson.Sportster48 ins Leben zu rufen. Dort findet Ihr zahlreiche weitere HD Sportster 48s und so manche Inspiration.

Oft sagen Bilder mehr als Worte! Hier findet Ihr einige Bilder der ‚Green-Iron‘ … und ja, sie hat ihr Aussehen schon ein paar Mal verändert und wie Ihr sehen könnt, schon des öfteren nicht nur mich glücklich gemacht ….

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